Folge deinem Herzen – Meine Heldenreise von der Ingenieurin zur Seminarleiterin

Vor ein paar Tagen sagte eine Seminarteilnehmerin zu mir: „Du hast es gut, du kannst mit Pferden und Menschen in der Natur arbeiten. So eine tolle Arbeit würde ich auch gern haben. Ich hocke stattdessen im Büro, mache langweilige Aufgaben für meinen Chef und muss mich mit meinen Kollegen herumärgern.“ Sie dachte offensichtlich, dass ich es „geschafft“ habe – dass ich mit meinem Herzensbusiness Menschen bewege, genügend Geld verdiene und vollkommen glücklich bin.
Das mag von außen so perfekt aussehen. Doch es ist ein langer Weg, um dorthin zu gelangen – und er ist nicht immer leicht. Auch bei mir gibt es nicht nur glückliche Momente, sondern ebenso Angst, Unsicherheit und Schmerz. Aber es lohnt sich – die erfüllenden Momente machen jede Mühe wert! Auf diesen Weg kann sich jeder begeben, der den Mut hat, seinem Herzen zu folgen und sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Genau das beschreibt die Heldenreise, die zu innerer Erkenntnis und persönlichem Wachstum führt. HIER findest du mehr über die Schritte der Heldenreise.

Ich möchte dir Mut machen, dich auf den Weg zu begeben und deine eigene Heldenreise zu erleben. Deshalb erzähle ich dir heute meine Heldenreise und einen entscheidenden Schritt, der mich zu meinem Seminarbusiness gebracht hat.

Ingenieurin und Pferdeseminare – die Reise beginnt

2006 habe ich angefangen Persönlichkeitsseminare mit Pferden zu geben. Nebenberuflich – denn mein Leben bestand zu dieser Zeit aus einem geregelten Vollzeitjob als Ingenieurin. Die Seminare fanden am Wochenende statt, die Vorbereitungen machte ich abends und oft bis spät in die Nacht hinein. So lief es zwei Jahre lang. Nach jedem Seminar war ich erfüllt und voller Freude. Für mich war es wie eine andere Welt, wenn ich mit Menschen und Pferden arbeiten konnte. Die Teilnehmer waren begeistert und ermutigten mich, mehr Seminare zu geben und mich ganz dieser Arbeit zu widmen. Aber mir fehlte der Mut.

Menschen mit Pferden unterstützen – meine Sehnsucht

Mein innerer Ruf war klar und eindringlich: ich wollte mit Hilfe der Pferde Menschen auf ihrem Weg unterstützen. Ich spürte eine große Erfüllung bei den Seminaren. Es faszinierte mich immer wieder, welche tiefen Erfahrungen im direkten Kontakt von Pferd und Mensch möglich waren. Diese Klarheit und die Echtheit hatten fast eine mystische Dimension – die Zeit schien stillzustehen, wenn Mensch und Pferd in Verbindung waren.

Von der Angst blockiert

Warum konnte ich diesem Ruf nicht folgen? Ich hatte Angst, meinen sicheren Job mit geregeltem Einkommen aufzugeben. Worauf sollte ich mich dann verlassen, womit meinen Lebensunterhalt finanzieren? Viele Fragen kreisten durch meinen Kopf. Könnte ich genug Teilnehmer gewinnen, um davon leben zu können? Was passiert, wenn es nicht gelingt? War ich gut genug, um anderen Menschen etwas zu geben? Konnte ich wirklich etwas verändern oder waren die Seminare nur „Spielerei“?

Und überhaupt, hatte ich das Recht, eine so tolle Arbeit zu machen, wo sich doch viele andere mit einem ungeliebten Job abmühten? … So viele Fragen und Ängste tauchten auf und beschäftigten mich. Ich traute mich einfach nicht, meine gewohnte Sicherheit loszulassen und den Schritt ins Ungewisse zu wagen.

Schritt für Schritt

Ich wollte also die Seminartätigkeit langsam aufbauen und bis dahin noch in meinem alten, bekannten Job arbeiten. So „schlimm“ war es da ja auch nicht. Ich absolvierte weitere Ausbildungen, lernte Kommunikationstechniken, NLP und Coaching. Und ich besuchte Fortbildungen mit Pferden und wendete alles in meinen eigenen Seminaren an.

Im Jahr 2008, als sich in meinem Büro mehrere Kollegen eine Auszeit „erkämpften“, ergriff ich auch die Gelegenheit und vereinbarte eine reduzierte Arbeitszeit von 85% für ein Jahr. Ich war super glücklich, dass ich dadurch einige freie Tage hatte, die ich flexibel für meine Seminare einsetzen konnte. Aber ich merkte recht schnell, dass auch das keine wirkliche Lösung war.

Unterstützer und Kritiker

Viele gute Freunde sagten mir, ich sollte meiner inneren Stimme vertrauen und mich ganz auf die Seminare einlassen. Eine Freundin, die mich beim Seminar erlebt hatte, sagte „Das ist genau dein Ding!“ und ich war überglücklich über solche Bestätigung. Auf der anderen Seite gab es die Zweifler – allen voran meine Eltern. Für meinen Vater war die Sicherheit eines guten Jobs das einzig Erstrebenswerte. Er nutzte jede Gelegenheit, um meine Seminare als „Spielerei“ oder kurzzeitigen „Spleen“ abzutun. „Mach die Seminare als Ausgleich, aber riskiere deine Arbeitsstelle nicht!“ war sein Credo.

So vergingen die Monate. Ich konnte mich nicht für die Seminare entscheiden und wollte noch „abwarten“. Einige meiner Seminarideen verliefen wohl auch deshalb im Sande, was meine Unsicherheit noch verstärkte.

Vom Schmerz wachgerüttelt

Es brauchte wohl einen Knall, um mich aus diesem „Aufschieben“ wachzurütteln …

Auf einer Wüstenreise 2006 hatte ich Heidi aus Zürich kennengelernt und war von der ersten Minute an sehr eng mit ihr verbunden. Sie war wie eine Schwester für mich. Wir redeten nächtelang miteinander, besuchten uns oft und machten verrückte Dinge. Im Mai 2008, gerade zwei Tage bevor ich wieder zu ihr fliegen wollte, rief mich ihre Schwester an. Heidi war in der Nacht bei einem Autounfall ums Leben gekommen! Ich war wie gelähmt und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Tränenerfüllt stand ich am Fenster und wusste nichts mit mir anzufangen. Soll es so schnell vorbei sein? Wo es doch gerade erst angefangen hatte! Das konnte nicht wahr sein!

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Nebel – ich weinte mir die Seele aus dem Leib und konnte einfach nicht verstehen, dass es wirklich vorbei sein sollte. Als ich wieder etwas klarer denken konnte, platzte meine Traumwelt des „später einmal“: Ja, mit mir könnte es genauso schnell vorbei sein. Und was habe ich dann gemacht? Wie habe ich meine Träume gelebt? Mit dieser Erkenntnis kam die Verbindung zu meiner tiefen Sehnsucht. Und es tat unendlich weh, sie zu fühlen.

Hin- und Hergerissen zwischen den Welten

Die nächsten Monate war ich innerlich im Chaos. Ich spürte, dass ich etwas ändern musste. Ich musste mein Leben im Jetzt leben – so, dass ich glücklich wäre, selbst wenn ich morgen sterben würde. Doch wie sollte das aussehen? Was genau sollte ich tun? Alles Kopfzerbrechen lief auf eine Frage hinaus: Sollte ich meinen Job kündigen oder nicht? Ich war hin- und hergerissen und wog die verschiedenen Alternativen ab. Doch nichts schien mir richtig.

Im November, nach mehreren Monaten des innerlichen Ringens, war ich völlig erschöpft und durcheinander. Der Druck stieg, da meine Stundenreduzierung zum Jahresende auslaufen sollte und ich danach wieder Vollzeit arbeiten müsste. Trotz langer Diskussionen hatte ich meinen Chef nicht überzeugen können, mir eine weitere Stundenreduzierung zuzugestehen.

Scheitern bringt Erleichterung

Im November hatte ich eine Wüstenreise geplant – dorthin, wo ich Heidi damals kennengelernt hatte. Mit gemischten Gefühlen fuhr ich in die Wüste. Ich wollte einfach nur abschalten und auf andere Gedanken kommen. Die Wüste tat gut – der Wind, die Weite und die Gespräche mit den Mitreisenden.

Und in einer Vollmondnacht mitten in der unendlichen Sandwüste fühlte ich mich plötzlich so aufgehoben, wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Und da wurde mir klar, dass ich meine Ingenieursstelle und die Seminare niemals „unter einen Hut“ bringen kann. All meine Bemühungen in den letzten Monaten waren gescheitert. Noch einmal überkam mich tiefe Traurigkeit. Und gleichzeitig wusste ich jetzt, was als nächstes zu tun war. In dieser Wüstennacht beschloss ich, den Schritt zu wagen und meinen festen Job zu kündigen.

Ein Opfer bringen

Ein bisschen mulmig war mir, als ich meinem Chef den Umschlag in die Hand drückte. Aber es fühlte sich auch wie eine Befreiung an. Ich war aufgeregt und neugierig, wie er reagieren würde … Fünf Minuten später stand er in meinem Zimmer und wollte mit mir sprechen. Mit einer Kündigung hatte er nicht gerechnet! Plötzlich bot er mir sogar eine 50%-Stelle an, um mich im Team zu halten. Das wäre vorher undenkbar gewesen!

War das die „Prüfung des Lebens“, ob ich es wirklich ernst meinte? Ich fühlte mich geschmeichelt von dem Angebot und war überrascht, dass es jetzt möglich war. Und dennoch wollte ich nicht mehr – ich war „zu weit“. Innerlich hatte ich bereits mein Bedürfnis nach dem sicheren Job geopfert und mich auf den Weg in die Unabhängigkeit begeben.

Ein unerwarteter Schatz

Ich hatte meinem Chef angeboten, stattdessen auf freiberuflicher Basis weiter für ein Projekt zu arbeiten. Das schien für alle eine gute Lösung. Doch an meinem vorletzten Arbeitstag teilte er mir überraschend mit, dass sie das Projekt ohne mich weiterführen werden. Ich fiel nochmals in ein großes Loch, Unsicherheit überkam mich. Wie würde ich jetzt die nächsten Monate finanziell überstehen?

Zwei Tage später war die Erlösung da: die Baustelle, die ich in den letzten Jahren betreut hatte, bot mir eine freiberufliche Tätigkeit an. Das bedeutete für mich viel mehr Freiraum und eine tolle Wertschätzung für meine Arbeit. Diese Konstellation hätte ich mir nicht einmal im Traum vorstellen können! Mit Freude und Elan plante ich nun die nächsten Schritte meiner Selbstständigkeit – der Weg war frei für mich und meine Seminare!

Mutig den eigenen Weg gehen

Was ist meine Essenz dieser Heldenreise? Ich habe mich getraut, meinem Herzen zu folgen und die gewohnte Sicherheit aufzugeben. Und manchmal braucht es einen „Schicksalsschlag“, um den Mut dafür zu finden. Auch heute geht meine Heldenreise mit den Seminaren weiter – immer wieder gibt es Herausforderungen und immer wieder wird mein Bedürfnis nach Sicherheit „angetickt“. Dann geht es darum, die Sehnsucht in meinem Herzen wieder zu spüren, dem Prozess zu vertrauen und mutig den nächsten Schritt zu tun. Davon werde ich später einmal berichten …

Und noch eine Erkenntnis habe ich aus der Reaktion meines Chefs auf meine Kündigung mitgenommen: Es war verblüffend, wieviel Spielraum plötzlich da war, als ich selbst ganz entschieden und zur „letzten Konsequenz“ bereit war! Diese Erfahrung habe ich schon an mehrere Frauen weitergegeben und sie damit ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen.

Welche Erfahrungen hast du schon gemacht auf dem Weg, deinem Herzen zu folgen? Welche Heldenreisen hast du bisher erlebt? Mach dir deine mutigen Schritte bewusst und ermutige damit auch andere, ihren eigenen Weg zu gehen!

Du hast Lust, eine besondere Heldenreise mit charmanten Vierbeinern zu erleben? Komm zum Heldenreise-Tag mit Pferden, erlebe die Kraft der Heldenreise und lass dich von den hochsensiblen Pferden auf deinem Weg unterstützen!

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