Folge deiner Freude

Wie oft tust du Dinge einfach nur, um sie abzuarbeiten und „vom Tisch zu kriegen“? Du erledigst eine Aufgabe, weil sie dir dein Chef gesagt hat. Du schreibst eine lange E-Mail an eine Bekannte, weil du ihre vielen Fagen beantworten musst. Du rennst fließig zwei Mal die Woche ins Fitness-Studio, weil du gehört hast, dass Sport dem Körper gut tut.

Wieviel Freude hast du wirklich bei dem, was du den ganzen Tag tust? Das ist eine Frage, die Pferde uns immer wieder stellen – und uns daran erinnern, mehr von dem zu tun, was Freude bereitet.

Schau dir im Video an, wie Pferde das machen – und was du von ihnen lernen kannst.
(wenn du lieber liest, findest du den Text unter dem Video)

Folge deiner Freude und der Funke wird überspringen

Pferde ermutigen uns immer wieder: Tu das, was dir Freude macht.

Oft rennen wir aber gar nicht so freudvoll durch den Alltag. Überleg mal, was du den ganzen Tag tust und wo du in Aufgaben und Routinen versinkst und einfach etwas „abarbeitest“. Wieviel Freude hast du selbst bei dem, was du tust?

Ganz oft ist es so, dass wir Dinge einfach erledigen und dabei vergessen, was uns daran eigentlich Freude macht. Pferde spüren ganz deutlich, ob du etwas tust, weil du es tun musst und dabei im Kopf hast „ich muss das jetzt erledigen“ – oder ob du etwas tust, weil du wirklich Freude daran hast. Weil du es wirklich tun willst und es sich für dich selbst gut anfühlt.

Warum ist Freude so wichtig?

Wenn du etwas mit Freude tust, wird es dir viel leichter fallen. Du wirst dich motivierter fühlen – und du bist danach nicht so geschafft als wenn du etwas tust, das dir keine Freude macht. Denn überall, wo du Selbstmotivation hast, kannst du sehr leicht Energie mobilisieren. Da fließt es quasi von ganz allein.

Mit Freude kannst Andere leichter von deinen Ideen überzeugen. Wenn du z.B. spazieren gehen willst und dein Kind oder deinen Freund überzeugen möchtest mitzukommen – dann klappt das leichter, wenn du selbst ausstrahlst, dass du da gerade was Tolles machen willst. Wenn du nur sagst „Naja, wir müssen halt mal rausgehen.“, wirst du nicht so viel Zustimmung ernten.

Freude macht den Unterschied

Ich habe es selbst ganz hautnah erlebt – bei einem Seminar, an dem ich 2004 teilgenommen habe. Ohne dieses Wochenende würde ich heute wahrscheinlich keine Seminare mit Pferden geben 😉

Ich war Teilnehmerin beim Seminar „Mit dem Pferd im Dialog“ und sollte ein Pferd frei um mich herum bewegen. Ich dachte damals: „Ist kein Problem – ich habe genug Erfahrung mit Pferden“ und fing an, mein Seil zu schwingen und das Pferd zu bewegen. Das Pferd lief zwar los –  aber es wurde immer langsamer und zäher …

Ich habe mich immer mehr angestrengt mit der Idee, dass ich das Pferd bewegen muss. Mich selbst habe ich dabei kaum gespürt. Nach einer Weile war ich richtig frustriert, weil ich dachte: „jetzt habe ich schon so viel über Pferde gelernt – warum schaffe ich es nicht, dieses Pferd zu bewegen?“.

Susanne, die das Seminare geleitet hat, fragte mich: „Möchtest du dich denn gern bewegen?“

Ich habe überlegt.

„Ja irgendwie schon.“

„Spürst du diese Bewegung in deinem Körper? Wo ist deine Freude an der Bewegung?“

Die habe ich nicht gespürt. Für mich war es eher die Aufgabe: ich muss dieses Pferd jetzt bewegen!

Wenn die Freude überspringt

In dem Moment, als ich hingespürt habe, wo diese Freude an der Bewegung in mir ist, kam ein Lächeln über mein Gesicht. Ich habe angefangen, ein bisschen herumzuhüpfen, bin gerannt und habe mein Arme schwungvoll bewegt – und plötzlich hat das Pferd angefangen, sich mit mir zu bewegen.

Wir sind zusammen über den Platz geflitzt! Ich habe mir einen kleinen Ball genommen und damit gespielt. Ich hatte Spaß dabei und genau das hat sich auf das Pferd übertragen.

All die Technik, die ich vorher angewendet hatte, hat mich nicht weitergebracht. Das war nur anstrengend. Den Unterschied hat die Freude und Begeisterung gemacht, die ich selbst empfunden habe.

Echte Freude springt auf die Pferde (und Menschen) ganz leicht über. Sie spüren, ob du eine Sache machst, weil du es tun musst oder weil du wirklich Spaß daran hast.

Tu mehr von dem, was dir Freude macht

Die Botschaft, die die Pferde dir mitgeben ist: Folge deiner Freude. Spüre, was dir wirklich Freude und Begeisterung bringt und tue mehr davon.

Natürlich können wir nicht immer nur das tun, was uns Freude macht, schon klar. Es gibt auch Pflichten und Verantwortung, die wir übernehmen „müssen“.

Aber oft gibt es mehr Spielraum, als wir denken, um Freude in unseren Alltag zu bringen. Hier sind drei Tipps, was du tun kannst:

1. Lass deine Freude entscheiden

Du musst dich zwischen mehreren Optionen entscheiden? Stelle dir alle Optionen nacheinander bildlich vor und spüre in dich hinein, bei welcher du eher Freude oder Lust empfindest. Wenn du merkst, dass dich eine Option mehr anspricht und du Begeisterung (oder zumindest weniger „Pflicht“) in dir spürst, dann entscheide dich dafür.

2. Finde einen Aspekt, der dir Freude macht

Du musst Aufgaben abarbeiten, die auf deiner Liste stehen oder die du von jemandem anderen bekommen hast?
Dann kannst du immer noch versuchen, etwas daran zu finden, das dir selbst Spaß macht.

Überlege dir z.B., warum du jetzt diese E-Mail an deinen Freund schreiben willst (und wie er sich freut, wenn er sie liest). Oder wofür es gut ist, den Projektbericht zu schreiben – wahrscheinlich hilfst du den Kollegen damit, den Projektablauf zu verstehen, und kannst gleich üben, gute Formulierungen zu finden.
Du kannst dir auch vorstellen, wie du dir eine schöne Tasse Tee gönnst, wenn du deine Aufgabe erledigt hast (ja, auch eine Belohnung kann Freude und Motivation bringen 🙂

In dem Moment, wo du einen Punkt findest, der dir selbst Freude bereitet, wird dir auch eine stupide Aufgabe viel leichter fallen.

3. Nimm dir Zeit für schöne Dinge

Wenn wir den ganzen Tag nur am „Erledigen“ sind, kann die Freude leicht auf der Strecke bleiben. Plane ganz bewusst kleine  Aus-Zeiten ein – für die Dinge, die dir Freude bereiten. Vielleicht tut es dir gut, bei den Pferden zu sein, mit deinem Hund durch die Natur zu spazieren oder einfach im Garten zu sitzen.

Oder du genießt es, ein Buch zu lesen, zu nähen oder mit deinen Kindern auf Klettertour zu gehen. Probiere aus, was dir Freude macht, und dann bau dir kleine Freuden-Zeiten im Alltag ein. Wenn du von Freude erfüllt bist, strahlst du das auch aus, und andere Menschen (und Tiere) genießen deine Nähe. Das können wir bei den Pferden wunderbar merken, und es wirkt genauso gut bei Menschen.

Was macht dir Freude?

Womit kannst du deine eigene Begeisterung aktivieren, so dass der Funke dich erfüllt und auch auf andere überspringt?

Folge deiner Freude und gönn dir immer wieder schöne Momente im Alltag(strubel)!  Lass dich inspirieren von dem, was dir Freude bringt – und versuche Freude auch in den Dingen zu finden, die auf den ersten Blick nicht so freudvoll scheinen 🙂

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