4 Ideen, wie du in Krisenzeiten Kraft in der Natur findest
Corona stellt unser Leben momentan auf den Kopf, vertraute Strukturen scheinen nicht mehr zu gelten. Gerade jetzt kann dir die Natur mit ihrer Fülle und ihrem gleichmäßigen Rhythmus helfen, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu finden.
Ausgangssperre, Wohnungskoller, Einsamkeit … und dazu die Unsicherheit, wie es weitergeht. Die Corona-Krise ist eine echte Herausforderung! Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, die jetzt verunsichert sind, sich Sorgen machen und sich überfordert fühlen. In Krisenzeiten springen unsere Urinstinkte an. Wir suchen nach Sicherheit, wollen Nähe und Geborgenheit spüren. Doch gerade das dürfen wir momentan nicht. „Social distancing“ wird verlangt – Abstand halten zu anderen, Freunde und Familie nicht sehen. Das kann ganz schön belastend sein. Wo sollen wir jetzt Halt und Nähe finden?
Natur tut gut
Gerade in dieser turbulenten Zeit kann dir die Natur als Kraftquelle dienen. Der natürliche Rhythmus der Jahreszeiten geht weiter, auch wenn bei uns das gesellschaftliche Leben still steht. Unbeeindruckt vom Virus bricht der Frühling gerade mit voller Kraft hervor. Überall grünt und blüht es, die Vögel zwitschern und die warme Frühlingssonne lässt Mensch und Tier aufatmen. Natur tut Körper und Seele gut. Die frische Luft belebt, die Bewegung im Freien regt deinen Stoffwechsel und dein Immunsystem an. „Mutter Natur“ erdet dich und hebt deine Stimmung. Sie erinnert dich daran, dass du mit etwas Größerem verbunden bist. Du kannst deinen Blick weiten, zur Ruhe kommen und dadurch wieder Vertrauen und Zuversicht schöpfen. Das Gedankenkarussell von Sorgen und Ängsten wird leiser. Mit etwas innerem Abstand findest du leichter Ideen und Lösungen für die Herausforderungen, die gerade zu meistern sind.
Besonders in Momenten, wo Unsicherheit, Angst und Stress in dir aufsteigen, kannst du dir in der Natur ganz bewusst neue Kraft und Halt holen. Das geht trotz Ausgangsbeschränkung, denn du musst dafür nicht in die Ferne reisen oder eine Party im Park machen. Wenn es gar nicht anders geht, kannst du dafür sogar zu Hause bleiben.
Hier sind 4 Ideen, wie du in Zeiten der Krise die Natur als Kraftquelle nutzen kannst:
1. Natur am Fenster
Frische Luft, Geräusche, der Blick aus dem Fenster – das können Mini-Auszeiten sein, die du dir über den Tag gönnst. Wenn ich morgens aufstehe, mache ich als erstes das Fenster auf und genieße die frische, kühle Morgenluft und das Zwitschern der Vögel. Einige Straßengeräusche sind auch dabei und dazwischen kann ich in diesen Tagen sogar ein paar Momente der Stille wahrnehmen, die es sonst eher selten gibt. Auch im Laufe des Tages ist es gut, immer wieder frische Luft hereinzulassen und ein paar bewusste, tiefe Atemzüge am offenen Fenster zu nehmen. Das hilft besonders dann, wenn sich „dicke Luft“ mit Ärger, Frust oder schlechter Stimmung im Zimmer angesammelt hat.
Wie wär‘s mit ein paar Dehnübungen am offenen Fenster oder auf dem Balkon? Dabei bekommst du frische Luft und kannst gleichzeitig durch die Bewegung deinen Körper lockern, Spannung abbauen und neue Energie tanken. Oder du nimmst dir ein paar Minuten Zeit, einen Vogel vor dem Fenster zu beobachten, in die Weite zu schauen oder die Farben der Blüten und Blätter vor deinem Fenster bewusst wahrzunehmen. Gerade wenn du im Homeoffice bist und die Pausen mit deinen Kollegen am Kopierer oder in der Kaffeeküche vermisst, helfen dir solche kleinen Auszeiten, konzentriert und mit guter Stimmung weiter zu arbeiten.
Eine Übung für die Ohren
Besonders schön zur Ruhe kommen kannst du mit einer kleinen Entspannungsübung, bei der du mit deinen Ohren bewusst die Umgebung wahrnimmst. Setze dich dafür an einen möglichst ungestörten bequemen Platz am offenen Fenster (oder im Liegestuhl auf den Balkon), schließe die Augen, und lausche für 10 Minuten auf die verschiedenen Geräusche, die du um dich herum wahrnehmen kannst. Dabei sind alle Geräusche ok, egal ob es Vogelzwitschern, Autohupen, das Rauschen der Blätter im Wind oder laute Kinderstimmen sind … Versuche, alle Geräusche (nah und fern, laut oder leise) einfach wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten und ohne dich in Gedanken dazu zu verlieren. Auch wenn dir das am Anfang vielleicht schwer vorkommt, probiere es über mehrere Tage aus und lass dich überraschen, wie viele Details du wahrnimmst, wenn du deinen Ohren bewusst Aufmerksamkeit schenkst.
2. Spazieren und in der Natur sein
Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft dir zu entspannen und Abstand zu den Dingen des Alltags zu bekommen. Bei flottem Tempo kannst du dich gut bewegen und ein bisschen „auspowern“, bei langsamerem Tempo geht es eher um das bewusste Wahrnehmen und Genießen der Natur um dich herum. Wenn du zu zweit unterwegs bist, achte darauf, dass ihr nicht die ganze Zeit die neuesten Theorien rund um Corona diskutiert (das ist meinem Freund und mir gestern passiert ;-). Sie mit deiner Aufmerksamkeit beim Laufen und bei der Natur.
Nimm die Landschaft bewusst wahr, den Wald, die Felder oder den Park, die Bäume, den See … wo auch immer du draußen spazieren kannst. Es kann auch der Häuserblock oder der Baum neben der Straßenlaterne sein, wenn du in der Stadt spazieren gehst. Nutze deine Sinne ganz bewusst und schau dir alles genau an, höre die Geräusche, rieche an einer Blüte und spüre den Boden unter deinen Füßen oder die Sonne auf deiner Haut. Atme immer wieder tief durch und räkele dich, wenn dir danach ist. Halte zwischendurch mal an und nimm schöne Details in der Natur wahr – schau dir eine Blüte genauer an, genieße das Lichtspiel durch die Blätter oder lass den Ausblick auf dich wirken.
Deine Verbindung zur Erde stärken
Um das Gefühl von Halt und Sicherheit in dir zu stärken, richte beim Gehen deine Aufmerksamkeit bewusst auf deine Füße und spüre die Erde unter dir. Gehe dafür langsam, wie in Zeitlupe, so dass du jeden Schritt bewusst wahrnimmst. Bleibe bei einem Baum stehen und stell dir vor, dass du genauso wie der Baum Wurzeln hast, die dich mit der Erde verbinden und dir Halt und Stabilität geben. Du kannst dafür auch meine Erdungsmeditation nutzen, die du dir HIER herunterladen kannst. Spüre ganz bewusst die Kraft des Baumes und verbinde dich mit ihm, so dass du diese Kraft für dich mitnehmen kannst.
3. Naturelemente zum Mitnehmen
Genieße die Natur nicht nur draußen, sondern nimm dir ein Stück Natur auch mit in deine Wohnung. Das kann ein schöner Gegenstand aus der Natur sein, den du dir vom Spaziergang mitbringst – ein Stein, der dich anspricht, ein schönes Blatt, ein Blümchen oder ein besonderer Zweig … lass dich inspirieren und wähle intuitiv ein Element aus der Natur aus. Du kannst auch ganz bewusst nach einem Gegenstand suchen, der dir Kraft gibt – und ihn dann immer wieder in die Hand nehmen, wenn Stress oder Unsicherheit im Alltag aufkommen.
Ein schöner Gegenstand aus der Natur bringt dir gleich zweifachen Nutzen: er erinnert dich an die Situation und die Umgebung, in der du ihn gefunden hast und an deine Verbindung zur Natur – und er kann dich inspirieren und deine Kreativität anregen, indem du ihn betrachtest, berührst oder daran riechst. Falls dein Kraftgegenstand zu groß zum Mitnehmen ist, mach ein Foto, das du mitnimmst und immer wieder anschauen kannst 😉
Die Freude und Fülle der Natur bringt auch ein schöner Frühlingsstrauß in deine Wohnung. Mein Freund hat letzte Woche einen bunten Strauß Tulpen mitgebracht und auf den Küchentisch gestellt, und ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich daran vorbeigekommen bin.
Sei kreativ und probiere aus, wie du am besten ein Stück Natur in deine Wohnung holst.
4. Tiere als Kraftquelle
Du hast ein Haustier? Wunderbar! Egal ob Hund, Katze, Pferd, Meerschwein oder Hamster … nutze die Zeit mit deinem Tier und gestalte sie ganz bewusst. Tiere kennen keine „Krisen“, zumindest nicht die Ängste und Sorgen, die wir mit solchen Ausnahmesituationen verbinden. Sie haben erstaunliche Fähigkeiten, sich in neue Situationen einzufinden. Tiere leben immer im Moment und reagieren auf das, was gerade um sie herum ist. Wenn deine Katze zufrieden schnurrend in der Sonne auf dem Fensterbrett sitzt, ist die Welt für sie in Ordnung. Wenn dein Hund mit dir über die Wiese tobt, ist ihm egal, wie eng und ungemütlich es in der Wohnung sein mag. Du kannst dich von der Stimmung deines Tieres „anstecken“ lassen – gerade in den Augenblicken, in denen deine Zukunftsangst dich überfällt oder du dich besonders einsam fühlst.
Hier sind 3 Möglichkeiten, wie du mit deinem Tier Kraft tanken kannst:
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Beobachte dein Tier
Nimm dir Zeit, dein Tier zu beobachten und dich von seiner Sorglosigkeit anstecken zu lassen. Sieh zu, wie deine Katze in der Wohnung herumspaziert und was sie dabei besonders interessiert. Oder wie sie auf dem Sessel liegt und schläft. Wenn du einen Garten hast, lass deinen Hund dort laufen und schau mal, was er dabei entdeckt. Setze deine Kaninchen ins Gras und sieh ihnen beim Fressen zu. All diese Momente kannst du nutzen, um abzuschalten und mehr Leichtigkeit und Freude zu finden.
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Genieße die Berührung
Berührung tut gut, sie beruhigt und setzt Glückshormone frei. Katze streicheln, Hund knuddeln, Pferd kraulen – probiere aus, was euch beiden Freue macht. Genieße die bewusste Berührung und spüre die Wärme des Fells. Finde heraus, welche Berührung dein Tier besonders genießt und an welchen Stellen es gern gekrault werden möchte. Lade deinen Hund oder deine Katze ein, sich zu dir zu legen und spüre die Wärme an deinem Körper. Achte dabei auf deinen Atem – oft ist es so, dass sich unser Atem beruhigt, wenn ein Tier in der Nähe ist.
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Zusammen Neues ausprobieren
Mit Hund oder Pferd kannst du wunderbar spazieren gehen (auch allein) und dabei z.B. neue Wege entdecken. Geh nicht die „übliche“ Runde, sondern entdecke eine neue Strecke. Gehe zu einem Ort, wo es besonders schön ist. Oder überlass mal deinem Tier die Führung und beobachte, wo es gern hingehen möchte (und du achtest nur auf eure Sicherheit). Was könnt ihr Neues machen? Vielleicht hast du jetzt Zeit, die Tricks einzuüben, die du schon länger ausprobieren wolltest. Mach etwas, was euch beiden Spaß macht und wobei ihr zusammen Leichtigkeit und Freude erlebt.
Im Moment sein
Wie gut Tiere tun, kann ich mit meinem Pferd gerade sehr deutlich spüren. Zum Glück dürfen wir noch zum Stall gehen (mit Sicherheitsregeln), zum Versorgen und Bewegen der Pferde. Gestern lag Jaleo zusammen mit den anderen Pferden genüsslich in der Sonne und ich habe mich einfach ein paar Minuten dazugesetzt. Der Blick in die Weite und die schnarchenden Pferde um mich herum haben mich vergessen lassen, dass irgendwo da draußen ein Virus die Welt verunsichert. Jaleos Fell war warm und weich, und als ich ihn an der Mähne gekrault habe, hat er die Augen geschlossen und seinen Kopf entspannt auf dem Boden abgestellt. Solche kleinen Auszeiten geben mir Kraft und die Zuversicht, dass alles ok ist, so wie es ist.
Natur tut gut, gerade in Krisenzeiten. Probiere am besten gleich eine der Ideen aus – das offene Fenster ist sicher nur ein paar Schritte entfernt 😉 Suche dir die Idee heraus, die gut für dich passt, und erlebe, wie die Natur dir Ruhe, Kraft und Zuversicht gibt. Ich wünsche dir viel Freude dabei!
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